Der Himmel über St. Paulus (© St.-Paulus-Kirchengemeinde)

Hilfe in Türkei und Syrien ausgeweitet

Pressemitteilung Berlin/Amman, 08. Februar 2023

Partner der Diakonie Katastrophenhilfe verteilen erste Hilfsgüter in Erdbebenregion

Im Erdbebengebiet in der Türkei und Syrien haben Partnerorganisationen der Diakonie Katastrophenhilfe begonnen, Matratzen, Winterkleidung, Decken und Trinkwasser an Betroffene zu verteilen. „Die winterlichen Temperaturen verschärfen die Lage zehntausender Überlebender der schweren Erdbeben“, sagt Dagmar Pruin, Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe. „Wir müssen alles tun, damit sie in den kommenden Tagen lebensrettende Hilfe erhalten.“
Bereits wenige Stunden nach den Erdbeben haben Partnerorganisationen der Diakonie Katastrophenhilfe in Syrien 3.000 Winterjacken, Schals und Mützen vor allem an Kinder verteilt. In den kommenden Stunden erhalten Menschen in Sammelunterkünften 1.000 Matratzen und Decken. Bereits vor der Naturkatastrophe waren in der Region Millionen Menschen von humanitärer Hilfe abhängig. Dort leben viele Binnenvertriebene des syrischen Bürgerkriegs.
Die türkische Partnerorganisation Hayata Destek Dernigi (Support to Life - STL) hat zwei Teams im Erdbebengebiet auf der türkischen Seite, um den Menschen zu helfen. „Am Dienstag konnte STL bereits Trinkwasser verteilen und Zelte für rund 200 Personen in die Region schicken, die in den nächsten Stunden ankommen und aufgebaut werden“, berichtet Bilge Menekse, Programmkoordinatorin der Diakonie Katastrophenhilfe für die Türkei. Heizgeräte und Heizmaterial für mindestens zwei Wochen sollen folgen. Fast 6.000 Gebäude sind in der Türkei durch das Erdbeben eingestürzt und viele weitere unbewohnbar. STL hat zusätzlich 100 mobile Latrinen in die Gemeinde Antakya in der Provinz Hatay gesendet.
Eine Cholera-Epidemie, die im August vergangenen Jahres in Syrien ausgebrochen war, gefährdet die Menschen auf der syrischen Seite zusätzlich. „Es ist wichtig, dass wir neben Nahrungsmitteln und warmer Kleidung auch Hygieneartikel und sauberes Trinkwasser verteilen, um eine Ausbreitung der Krankheit von Cholera zu verhindern“, sagt Dagmar Pruin. „Dafür benötigen wir dringend Spenden.“


Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden:
Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin
Evangelische Bank
IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02
BIC: GENODEF1EK1  Stichwort: Erdbebenhilfe Türkei Syrien

Online unter: www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/

Fürbitte für die Leidtragenden des Erdbebens in Syrien und in der Türkei vom 6. Februar 2023

In meiner höchsten Not rief ich den Herrn. Ja, ich schrie um Hilfe zu meinem Gott. Er hörte mein Rufen in seinem Palast. Mein Hilfeschrei drang an sein Ohr. Da schwankte und wankte die Erde. Es bebten die Fundamente der Berge.
Psalm 18, 7.8

Unser Gott, voller Entsetzen und Hilflosigkeit wenden wir uns an dich und bitten für alle Menschen, die vom verheerenden Erdbeben in der Türkei und in Syrien betroffen sind:

Für all die,
die ihr Leben ließen.
Darunter so viele Kinder,
Familien, die im Schlaf getötet wurden.
Für all die Verletzten,
die jetzt nur notdürftig versorgt werden können.
Für all die Helfenden,
die manchmal mit bloßen Händen nach Menschen in den Trümmern graben.
Für all die, die nicht wissen,
ob ihre Angehörige und Lieben noch am Leben sind. Die erstarrt sind von Trauer. Oder sich vor Verzweiflung nicht zu halten wissen.
Für alle, die helfen wollen und nach Möglichkeiten suchen. Lass sie finden, Gott!
 
Unser Gott,
du bist bei allen, die nun Leid tragen.
Dessen wollen wir sicher sein. Hilf uns dazu.
Hilf, dass die Arbeit, die nun bevorsteht,
auch ein wenig Versöhnung stiften kann,
weil hier menschliches Leid zum Handeln aufruft und nicht Religion oder Politik.
Sei bei allen, die deine Hilfe suchen und deinen Trost.
Öffne die Herzen der Menschen in unseren Breiten,
die meist sehr sicher leben.
Segne und behüte alle, die zum Helfen aufbrechen.
 
Manchen Kräften der Natur sind wir ausgeliefert.
Niemand trägt Schuld.
Bleibe gerade jetzt bei uns,
verbirg dich nicht.
Wir sind in deine Hände gezeichnet, unser Gott.
Im Leben und im Tod und in großen Katastrophen.
Darauf vertrauen wir auch jetzt.

Amen