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Das Kreuzverhör im Go!Special am 21. März 2021

Alle Fragen und Antworten

© St.-Paulus-Kirchengemeinde / P. Clausen

"Frühlingserwachen - Zeit zum Aufbruch"

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass „Bleiben und Festhalten“ schwerer sein kann als Aufbruch. Kann Aufbruch nicht auch Flucht sein und Feigheit?

Natürlich kann ein Aufbruch auch Flucht sein. In der Tat leben wir in einer Zeit, in der das Bleiben immer schwerer fällt, weil wir es gewohnt sind, von einem Programm ins nächste zu zappen, und ungeduldig das immer Neueste, Nächste suchen, das unsere Bedürfnisse befriedigt. Das gilt sogar für Beziehungen und Partnerschaften. Wenn ich zum Beispiel in einer Beziehung lebe, mit der ich unzufrieden bin, dann muss „Aufbruch“ nicht Flucht bedeuten, sondern dann kann ich auch zusammen mit meinem Partner / meiner Partnerin aufbrechen, um die Beziehung zu verbessern.

 

Wo soll die Hoffnung herkommen, dass es besser wird, wenn ich aufbreche, dass das Ziel sich lohnt?

Die Hoffnung nicht aufzugeben, sich Ziele zu setzen, all das ist eine Kunst für sich. Ohne ein Ziel und die Hoffnung auf Veränderung oder Besserung ist es aber fast unmöglich aufzubrechen. Ich bleibe aber dabei: Es gibt keine Garantien oder Beweise, dass ein Ziel sich lohnt, oder dass ich ein Ziel überhaupt erreiche. Ohne Vertrauen geht es nicht.

 

Wie kann ich ohne zu zögern entscheiden und aufbrechen, ohne dabei unbedacht, leichtsinnig und zu risikofreudig zu sein? Gibt es dafür einen „Trick“?

Das Zögern, Planen und die realistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten sind wichtige Voraussetzungen für den Aufbruch. Aufzubrechen ist nicht gleichbedeutend mit Leichtsinnigsein. Aber jeder Aufbruch bleibt ein Risiko. Das Leben selbst ist nie ohne Risiko. Ich wüsste keinen „Trick“, das Risiko zu eliminieren.

 

Ist es wirklich so einfach anzufangen? Oft lähmt die Angst mich. Wie kann ich sie loswerden?

Oja, wer kennt sie nicht, diese Angst? Das wäre ein Thema für sich. In Kürze hier nur so viel dazu: Ich denke, Angst besiegt man nur, wenn man aufbricht und sich der Angst stellt. Das geht nicht ohne Vertrauen. Und Vertrauen muss man wagen und nähren, denn die Angst wird nie ganz verschwinden.

 

Wer gibt mir denn einen Tritt in den Hintern, um den ersten Schritt zu gehen?

Deshalb habe ich in meiner Predigt gesagt: Jeder Aufbruch braucht die Erfahrung und das Vertrauen: Ich bin nicht allein. Suchen Sie sich solche Wegbegleiter, die sind auch für einen Tritt in den Hintern gut.

 

Ist Corona eine Strafe?

Wenn damit eine „Strafe Gottes“ gemeint ist, lautet meine kurze Antwort: Nein.

 

Wenn wir alle von Adam und Eva abstammen, wieso sind wir dann so verschieden?

Weil die Bibel von Adam und Eva nicht erzählt, um meine Abstammung naturwissenschaftlich-biologisch zu erklären.